Die Ausstellung "Natur im Raum" in der Berchtoldvilla in Salzburg führte mich zu einem alten Thema zurück - kleine Bilder, alle 30 x 30 cm, allesamt weiß bis auf eines in rot, mit Materialien aus der Natur und Acryl auf Leinwand.
Phoenix
Ein Stück
Palmenrinde der Phoenix dactylifera – aus Griechenland.
Das Geflecht, die festen
Fasern dieser Rinde faszinieren mich jedes Mal von Neuem.
Ge - linde
Eine Lindenfrucht
schwebt dank ihres Flügels leicht zu Boden. Diesen Vorgang wollte ich
darstellen. Der Glanz in der unteren Hälfte steht symbolisch für die Heilkraft
der Linde.
Gentiana
Diese
wunderschöne Pflanze steht auf der roten Liste der geschützten Alpenblumen, ebenso
so wie alle anderen aufgeführten. Die Dochthalter, die seit 2003 immer wieder
in meinem Werk für Leidende, Sterbende, Tote stehen, symbolisieren hier die
bereits ausgerotteten Arten und diejenigen, deren Überlebenszeit ungewiss ist.
Nas´nzwickerl
Der Ahorn im Vorgarten
überschüttet mich neben herrlich roten Blätter alljährlich im Herbst mit einer
Fülle von Samen – eine Erinnerung an die Kindheit.
Skelette
Skelettierte
Blätter, die ich meist im Garten finde. Ihre Zartheit und Zerbrechlichkeit ist von
unendlicher Schönheit. Sie erfordert einen sehr feinfühligen Umgang – wie die
Natur überhaupt. Kürzlich fand ich, neben Blättern meist vom Efeu, auch eine
Hortensienblüte (rechts).
Phoenix im Kreis
Wieder eine Palme
aus Griechenland – der Kreis symbolisiert das Göttliche.
Vergänglichkeit III
Von Santorini brachte ich große vertrocknete Teile einer Opuntie
mit. 4 Kleine Stücke davon verkörpern hier die Vergänglichkeit. Bei meiner Ikebana-Ausbildung erfuhr
ich, dass die Zahl vier im Japanischen gleichbedeutend ist mit dem Wort Tod. Und wieder Linien für einen Raum, offen um
weitere Tote aufzunehmen – ein immerwährender Vorgang.
Für Künstler ist
die Opuntie zudem von eigener Bedeutung:
Sie wurde
insbesondere zur Gewinnung des Farbstoffes Cochenille-Rot kultiviert, u.a. in
großen Plantagen auf der Insel Lanzarote, der Heimat des berühmten Künstlers
César Manrique.
vogelfrei
Eine tote Amsel
begrub ich im Garten und holte nach einiger Zeit ihren Schädel wieder aus dem
Boden. Ameisen hatten ihre Arbeit getan. Wieder ein Raum, schwarz der Tod. Erst
nach dem Tod sind wir frei. Frei wie ein fliegender Vogel.
armer Spatz
Den Flügel fand
ich im Frühjahr im Garten. Der arme Spatz wurde vom Winter oder meinem Kater
dahingerafft. Im Bild aber und in der Erinnerung an sein Zwitschern in meinem
wilden Wein, abends auf der Suche nach einem Schlafplatz, darf er weiterleben.
Senegal 83
Ein
Mitbringsel von einem Aufenthalt im Senegal 1983.
Schoat´n I
Die Abschnitte von
Christbäumen sammle ich jedes Jahr und sie verströmen einen wunderbaren Duft im
Raum bis sie trocken sind.
Schoat´n II
Buchenhemd
Wenn die Buchen im
Frühling frisch austreiben, werfen sie die Knospenschalen ab. Diese hier haben
sich in einer Traube am Baum gesammelt. Ein aufmerksames Auge findet sie.
Einer tanzt immer aus der Reihe
Fast schon wollte
ich das Bild „mieses Karma“ benennen. Der ewige Kampf gegen die Schnecken im
Garten. Hier bildhaft für die Menschen. Einer tanzt immer aus der Reihe. Gut
oder schlecht. Die Dochthalter von Teelichtern führen die
Spirale des Lebens fort bis zum Tod. Aber eine Schnecke hat selbst an diesem
Ende noch das letzte Wort. Die Natur. Oder nur einer derer. die immer meinen,
das letzte Wort haben zu müssen.
Natur im Raum
Der Raum hier
schmal, fast beengend. Aber Natur braucht Raum. Der Mensch nimmt ihr zu viel
weg. Rot Signalfarbe. Aber die Natur lässt sich nicht
unterkriegen, setzt sich (schimmert) immer wieder durch. Sie wird sich
letztendlich gegen den unachtsamen Menschen durchsetzen. Den achtsamen aber
bereichert sie.